Ich wusste gar nicht, wie viele verschiedene Grautöne es geben kann! Gestern und heute hat der Himmel über Holland einen regelrechten Beweis-Marathon hingelegt. Einmal um die Welt sind rund vierzigtausend Kilometer. Ungefähr genau so viele Grautöne waren insgesamt am Himmel wahrnehmbar. Mein Wunsch nach einem gepflegten Stück Himmelblau? Tja, wurde freundlich, aber bestimmt abgelehnt. Und was macht man dann? Grummeln? Nö. Wir sind schließlich im Urlaub – und uns geht’s wunderbar!
Unser Campingplatz liegt übrigens auf einem Stück Land, das vor rund achtzig Jahren noch komplett unter Wasser stand. Kein Witz! Die Holländer haben einfach das Wasser abgelassen und gesagt: „Da bauen wir jetzt was drauf.“ Sie nennen das Polder. Früher war hier das IJsselmeer, noch früher die Zuiderzee – und heute stehen wir mitten im Grünen. Also, wer braucht schon Meer, wenn man dafür so viel Wiese bekommt?
Wasser haben wir trotzdem, gleich hinterm Deich, nach fünf Gehminuten. Ich schaue mich um und bin ehrlich beeindruckt: kein Wasser, keine Gummistiefel nötig, alles top gepflegt. Hier hat jemand den grünen Daumen offensichtlich in den Genen.
Nach einem wunderbar entschleunigten Vormittag habe ich dann meine alte Fotokugel wiederentdeckt – und natürlich direkt ausprobiert. Ein paar Bilder später war klar: Auch mit den Grautönen kann man Freundschaft schließen. So kann’s weitergehen. Holland, du hast mich auch in Grau überzeugt!