Als Blogger ist man ja immer auf der Suche nach einer interessanten Geschichte. Nach dem Besonderen der aktuellen Reise. Blöd nur, wenn der Sommer bezüglich Hitze ein absoluter Brutalo-Sommer ist und dem folgend, die Aktivitäten sich auf atmen, trinken, essen und verdauen reduzieren.
Doch manchmal ist es ja dann doch so, dass die Storys einem einfach zugeflogen kommen. Der heutige Tag hat eine Mischung aus Hausmeister Krause und Harry Wijnvoord frei Haus geliefert, die kann man sich nicht besser ausdenken. Beteiligt zunächst, unser Camping-Nachbar zur Rechten.
Würde man einen niederländischen Radiomoderator casten, ER hätte gute Chancen, ein „all-inn“ zu setzen. Seine Stimmmodulation erinnert verdächtig an eine dieser sehr bunten niederländische Nachmittagsshows aus den frühen 80er, bei denen regelmäßig farbige Bälle in blinkende Körbe zu werfen waren.
Zwei Plätze weiter steht ein Wohnmobil, dass von einem Hausmeister Krause Typ genutzt wird. Er hat alles im Blick – im Griff und er kümmert sich gerne auch ungefragt, wie es seine Genetik so vorsieht.
Und dann checkt ein Wohnmobil ein, dessen Herkunft einem in der Szene bekannten Verleiher zuzuordnen ist. Zur Klarstellung für Un-Informierte: Leihmobilfahrer sind in der akzeptierten Rangordnung eines Mitteleuropäischen Campingplatzes ganz hinten angesiedelt. Und genau dieser am Ende der Nahrungskette, hängt sich selbstbewusst wie ein Römer an den gemeinsamen Stromverteiler. Prompt fällt die Sicherung.
Ein Fall, wie für Hausmeister und niederländischem Radiomoderator geschaffen. Es wird analysiert, gestikuliert und in einem bemerkenswerten Kauderwelsch die Lage erörtert. Für zufällig vorbei kommende wirkt die diese menschliche Installation, wie eine Mischung aus Harry Wijnvoord, der Super-Nanny und den Tele-Tubbies. Irgendwann hat die herbeigerufene Dame des Camping Stuff, was auf Ihrem Shirt in großen Lettern zu lesen ist, die Situation dann aber doch im Griff.
Ich beobachte die Szene stoisch wie ein Seemanns-Bestatter, um die tosenden Mengen enthemmter Camping – Partisanen einerseits zu ertragen und andererseits stelle ich mir die Frage:
„Wie bringe ich dieses Drama in Worte für den Rest der Welt? Dabei fühle ich mich wie ein maximal egoistischer Schurke, weil ich mich ja eigentlich als Menschenfreund verstehe. Aber wenn das Leben „solcherlei“ auf dem Silbertablett präsentiert, dann kann ich nicht anders. Ich sage jedenfalls hiermit offiziell HERZLICHEN DANK an Hausmeister und Radiomoderator. Camping ist schön!
PS: Wir sind zwischenzeitlich, wie auf dem Bild unschwer zu erkennen, etwas nördlicher in den Alpen gelandet, hier sind die Nachttemperaturen so, dass man auch mal schlafen kann!