Bremerhaven war in der Zeit, als es noch keine Flugzeuge gab, einer der Hotspots für Auswanderer in die Neue Welt. Ein Schmelztiegel für unterschiedlichste Zeitgenossen. Glücksritter, Abenteurer bis hin zu verarmten Familien war wohl alles dabei. Ich frage mich, was die alle gemeinsam hatten. Furchtlosigkeit war dabei sicher keine schlechte Eigenschaft. Mir begegnet die Geschichte von Johann Friedrich Carstens der 1851 von Bremerhaven aus in die USA wollte. Er hatte allerdings eine reichlich unorthodoxe Methode gefunden, die damals auch zur eigentlichen Überfahrt nicht ganz ungefährlich war. Er versteckte sich in einer Holzkiste an Bord. Es kam dann wie es kommen musste, er wurde entdeckt. Nicht ganz ungefährlich zu der Zeit, da wurden blinde Passagiere schon mal über Board geworfen. Der Kapitän des Schiffes entschied, dass er bleiben durfte und arrangierte, dass er als Schiffsjunge an Bord arbeitete, um seine Überfahrt zu verdienen. Als das Schiff in den Hafen von New York einlief, wurde er von den anderen Auswanderern begeistert gefeiert und erhielt den Spitznamen „The Fearless Fisherman“ (Der furchtlose Fischer).

Wahrscheinlich hat die Geschichte der Menschen, die sich damals auf den Weg machten, tausender solcher Anekdoten hervor gebracht. Mir macht es Spaß dem auf die Spur zu gehen. Ich glaube, ich wäre damals auch dabei gewesen. Hier mal die schönsten Bilder von heute!