Castel Gandolfo, hier macht der Papst normalerweise Urlaub, wenn er nicht gerade aus Südamerika ist und ein wenig gegen den katholischen Strich gebürstet. Der Aktuelle wohnt nämlich nicht nur in Rom im Gästehaus und kauft seine roten Schuhe beim Discounter um die Ecke, auch diesem wunderbaren Ort zeigt er die kalte Schulter. Ich muss gestehen, dass kann ich nicht verstehen, ich würde an seiner Stelle ganz hier hoch ziehen. Im Reiseführer lese ich:
Der Palast, welcher von der Schweizer Garde bewacht wird, wurde von Pontifikaten verschiedener Päpste geprägt und bietet einen faszinierenden Einblick in die Lebensweise und die Geschichte des Papsttums. Besucher können den prächtigen Apostolischen Palast besichtigen, der eine beeindruckende Sammlung von Kunstwerken, historischen Artefakten und religiösen Schätzen beherbergt.
Wir ziehen es vor, genau gegenüber des Eingangs den Eisdealer in Premium-Lage zu testen. Hier isst also der Papst sein Eis! Lecker wars. Im übrigen geht die Schlemmerei abends bei Stefano zu Ende. Wer Italien pur mit dem Gaumen genießen will, ist hier genau richtig. Ob Pasta, Pizza oder das Steak eines Steinzeitlichen Riesen-Rind, es schmeckt fantastisch. Hier lohnt sich die 7 Kilometer zu fahren, man wird bereits auf der Anreise mit einer Panorama – Aussicht belohnt.
Den Tag verbringen wir mit bummeln und Souvenirs suchen. Ich liebe es! Heute habe ich Zeit ALLE Souvenirshops vor Ort zu besuchen. Einfach wunderbar. Der Reiseführer schreibt: „Ein Besuch in Castel Gandolfo ist nicht nur eine Reise in die Vergangenheit, sondern auch eine Gelegenheit, spirituelle Erfahrungen zu sammeln“ Ich mache eine solche diesmal beim nachdenken über Souvenirs im Allgemeinen. Mir fällt eine Zeile aus dem gleichnamigen BAP-Song ein:
Ein Polaroid aus Rom: Ich neben einem Schild „Information“. Was wusste ich damals schon?! Selbst Souvenirs sind nichts als Spuren im nassen Sand, die nach und nach der Wind verweht. Solange sie frisch sind – alles klar – doch irgendwann ist es vorbei, wie es halt so geht.“
Ich versuche im Alltag diesem Phänomen einen Moment der Erinnerung abzuringen. Morgens beim Frühstück, die Tasse aus Dubai – ich kann die Wärme dort spüren. Dann der Autoschlüsse mit Anhänger aus Pisa – ein kurzer italienischer Moment. Ich öffne den Kühlschrank, unsere Magnetsammlung zwinkert mir zu, schön mal schnell wo anders zu sein. Ich liebe Souvenirs!